Was ist Employer Branding?
Ein Aspekt, den vermutlich viele Unternehmer:innen übersehen, ist der Aufbau einer Arbeitgebermarke. Und darum geht es im Employer Branding. Es ist die Arbeit, die die Unternehmenskultur, den Arbeitsort und das Unternehmensimage attraktiver für den Arbeitnehmer zu gestalten, um Talente anzuziehen und langfristig zu binden. Der Begriff existiert übrigens schon seit den 1990ern.
Der Unterschied zu Corporate Branding ist, dass Corporate Branding sich mehr auf die Produkte und Dienstleistungen fokussiert, um mehr Umsätze zu generieren.
Warum ist es wichtiger geworden?
Berichte wie diesen von McKinsey und Seenit zeigen auf, dass die jüngere Generation immer mehr danach schaut, wie der Arbeitgeber sie behandelt. Lesen sie auf Plattformen mehr negative Bewertungen, dann würden sie eine Bewerbung erst gar nicht in Betracht ziehen.
Toptalente haben sogar eine größere Option, wohin sie gehen. Und da bin ich der Meinung, dass es wichtiger geworden ist sein Unternehmensimage besser zu vermarkten, um die Aufmerksamkeit dieser Toptalente als Erster anzuziehen.
Die Vorteile
- Man hebt sich von der Konkurrenz ab.
- Man zieht qualifizierte Bewerber an.
- Man fördert die Mitarbeiterbindung.
- Die Leistung der Mitarbeiter kann sich dadurch steigern, da eine positive Unternehmenskultur ihre Entfaltung und ihren Beitrag ermöglicht.
- Die Kosten für Personalbeschaffung senken sich, da weniger kündigen und länger bleiben.
Wie baut man eine starke Arbeitgebermarke?
Wenn man die Möglichkeit hat mehr dareininvestieren zu können, dann sollte man es auch nutzen.
1. Mitarbeiter:innen befragen
Keiner ist besser geeignet als deine Mitarbeiter. Egal ob aktuelle oder ehemalige. Durch Umfragen und Gespräche können bereits so viele Informationen erhoben werden wie man das Arbeitgeberimage verbessern kann. Du kannst auch eine bestimmte Gruppe von Mitarbeiter:innen zusammenstellen, die das ganze Social Media Profil des Unternehmens danach durchleuchtet wie es tatsächlich wahrgenommen wird.
2. Bringe Storytelling ein
Du kannst über die Erfahrungen deiner Mitarbeiter und die Arbeit an sich erzählen. Zum Beispiel „Was macht die Arbeit so besonders?“. Hierzu hat Google ein Webinar.
3. Empfehlungen der Mitarbeiter
Ich glaube nichts ist wirkungsvoller als das. Genauso wie Kundenempfehlungen kannst du deine Mitarbeiter dazu ermutigen ihre Erfolgsstorys im Unternehmen zu erzählen.
4. Führe ein Onboarding-Prozess durch, das prägt.
Kannst du dich noch an deinen letzten Einführungstag im Unternehmen erinnern? War er negativ oder positiv? Viele verlassen das Unternehmen wieder, nachdem man beim ersten Einstellungstag komplett alleine gelassen wurde und keiner sich die Zeit genommen hat dem neuen Mitarbeiter zu zeigen, wo z.B. was zu finden ist.
5. Integriere es im Einstellungsprozess
Beim Bewerbungsgespräch bzw. -prozess kann man schon die Vorteile des Unternehmens erwähnen wie z.b. Weiterbildungsmöglichkeiten oder sonstige Dienste für Familie und mentale Gesundheit.
6. Was ist dein EVP (Employer Value Proposition)?
Warum sollte jemand in diesem Unternehmen arbeiten wollen? Im EVP geht es darum, was du deinen Mitarbeitern versprichst:
- Unternehmenswerte und -kultur
- Möglichkeiten für berufliches Wachstum
- Leistungen für Familie, mentale & physische Gesundheit, Altervorsorge etc.
- Engagement in der Gesellschaft (Diversität, Inklusion, Barrierefreiheit, Netzwerk)
Beispiele kannst du hier bei Apple und Google sehen.
7. Sieht die visuelle Identität in allen Bereichen gleich aus?
Pflege ein konsistentes Erscheinungsbild: auf der Website, auf Social Media und bei Stellenausschreibungen und Unternehmensmaterial wie z.B. Mitarbeiterhandbuch.
Wie deine Arbeitgebermarke letzten Endes aussieht ist individuell. Fazit ist, dass es einen Mehrwert nicht nur für das Unternehmen hat, sondern auch für die zukünftigen Mitarbeiter.
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