Design mag zwar eine universelle Sprache sein. Aber wie die Wahrnehmung und Deutung ist, ist von Kultur zu Kultur tatsächlich unterschiedlich.
Design und Kultur beeinflussen sowohl das Verständnis von Schönheit, die Funktion des Produkts, als auch die Art und Weise wie eine Story erzählt wird. In diesem Beitrag werde ich genauer darauf eingehen.
Ästhetik und Vorlieben
Design spiegelt die Werte, Vorlieben und ästhetischen Normen einer Kultur wider. Diese können sich in verschiedenen Designelementen manifestieren, wie zum Beispiel in Farben, Formen, Mustern und Materialien.
Zum Beispiel bevorzugt man im skandinavischen Raum den einfachen minimalistischen Stil und die Nähe zur Natur, wo eher natürliche Farben gewählt, knallige Farben eher punktuell und funktionell eingesetzt werden. Im Vergleich dazu steht der asiatisch orientalische Raum, wo man nicht an Muster und Farben spart.
Japan folgt jedoch eher dem Konzept “Weniger ist mehr” mit der Philosphie “Wabi Sabi” (die Schönheit in Dingen zu sehen, die alt, verwittert oder unvollständig sind, anstatt nach makelloser Perfektion zu streben.). Daraus ergeben sich Produkte wie zerbrochener Keramik, wo die gebrochenen Stellen zusammengeklebt und individuell verziert werden.
Selbst das Farbverständnis ist hier von Kultur zu Kultur unterschiedlich. In China und Vietnam ist die Farbe rot das Zeichen für Wohlstand. Während in Japan die rote Farbe Schutz vor Bösem bedeutet. In Schweden ist eine bestimmte rote Farbe (Falu Rödfärg) oft an Häusern zusehen. Das Ganze hat seinen Ursprung natürlich in der Geschichte.
Funktion und Nutzerfreundlichkeit
Ein Produkt, das für eine bestimmte Kultur entworfen wird, berücksichtigt oft die sozioökonomischen, klimatischen und kulturellen Aspekte dieser Gesellschaft.
Nehmen wir zum Beispiel das Thema Websitegestaltung. Die Struktur der Website variiert aufgrund der Tatsache, dass Menschen unterschiedliche Sprachen nutzen und lesen. Während man im Westen eher mehr Platz für weniger Texte einbringt, verdichtet man die Infos im ostasiatischem Raum, wo Schriftzeichen angewendet werden. Für westliche Websiteuser ist es daher schwer leserlich, wenn auf dichtem Raum viel Text in kleiner Schrift gesetzt wird. Auch nur, weil wir es nicht gewohnt sind.
Symbolik und Identität
Design kann Symbole und visuelle Elemente verwenden, um die kulturelle Identität und Zugehörigkeit auszudrücken.
Das beste Beispiel hierfür sieht man in der Modebranche. Traditionelle Trachten, wie das Kimono in Japan oder das Sari in Indien, sind Beispiele für Kleidungsstücke, die die kulturelle Geschichte und Identität ihrer Herkunftsländer widerspiegeln. Sogar moderne Designs integrieren oft traditionelle Muster, Textilien und Handwerkskunst, um die kulturelle Identität zu betonen.
Inklusivität und Innovation
Vieltfalt ist in unserer Gesellschaft sichtbar. Zumindest sollte es so sein. Um Missverständnisse und Diskriminierung zu vermeiden, bringen immer mehr Unternehmen neue Ideen ein, die das traditionelle Bild auflockern.
Ein Beispiel wäre Starbucks. Das Unternehmen hat manche Filialen an die kulturelle Umgebung angepasst. Nicht nur die Gebäuden, sondern auch die Geschmacksrichtungen. Die Chips-Marke Lays passt auch ihr Produkt an die Geschmacksvorlieben der jeweiligen Länder an. Daraus entstanden Geschmäcke wie Roasted Garlic Oyster, Yam Crisps, Seaweed und vieles mehr. Dann haben wir noch Fenty Beauty von Rihanna, die als erste Kosmetikmarke Foundation in mehr als 40 Hauttonfarben herausgebracht hat. Auch Apple’s Redesign von ihren Emojis. Es wurden mehr Hauttöne eingebracht.
Was bedeutet es letzten Endes?
Es bedeutet, dass Design und Kultur eng miteinander verbunden ist und sich gegenseitig beeinflussen. Umso mehr müssen Unternehmen und Designer darauf achten wie sie ihre Gestaltung und Produkte entwickeln. Damit es gewinnbringend ist.
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